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Trauma-und-Ermuedung

Beginnen wir mit einem Experiment:

Man nehme ein Stück Stahldraht und biege es ununterbrochen hin und her. Was passiert mit diesem Draht? Irgendwann bricht er durch. Auf diese Art und Weise können wir alles zerstören, wir müssen nur über längere Zeit so viel Kraft auf das Ziel ausüben, dass es dieser Belastung auf Dauer nicht standhalten kann. Der Mensch stellt hier keine Aus- nahme dar.

Es gibt eine Vielzahl Faktoren, die dazu führen, dass ein Mensch chronifiziertem Druck ohnmächtig ausgesetzt ist. Dies kann er auf Dauer nicht aushalten. Je länger die Drucksituation anhält, desto weniger Widerstandskraft bleibt ihm. Er wird müde und erschöpft, bis er daran zerbricht. Beschrieben werden hier die Folgen psychischer Traumatisierung. Gunda Chartieu, Fachärztin

für Psychiatrie und Psychotherapie, hat in einem ihrer Artikel die- sen Zustand als „Ermüdungsbruch der Seele“ sehr treffend be- zeichnet [1]. Wichtig in diesem Zusammenhang sind Typ-II-Trau- mata, also andauernde oder sich wiederholende traumatische Er- lebnisse, unter anderem durch Menschen verursachte Traumata wie Folter oder Missbrauch.

Psychische Traumata

Der aus dem Griechischen stammende Begriff „Trauma“ bedeutet wörtlich „Wunde, Verletzung“. Eine traumatische Erfahrung ist eine gravierende seelische Verwundung. Menschen gehen sehr unterschiedlich mit traumatischen Erfahrungen um. Einige kön- nen sich mithilfe ihrer inneren Stärke und mit der Unterstützung durch Partner, Familie und Freunde wieder stabilisieren. Andere entwickeln körperliche und psychische Beschwerden. Diese Men- schen wurden durch Ereignisse traumatisiert, die so schwerwie- gend waren, dass ihre Psyche diese Erfahrungen nicht verarbeiten konnte. Die körperlichen und psychischen Beschwerden treten manchmal direkt nach den Ereignissen auf. Typischerweise treten sie jedoch nicht direkt nach den ursächlichen Ereignissen auf. Ge- rade dieser Umstand führt zu unklaren Diagnosen und viel ver

meidbarem Leid bei den Patienten. Oft treten die Beschwerden später auf, zum Beispiel, wenn die Betroffenen an das Trauma er- innert werden oder sie erneut stark psychisch belastet werden. Wenn Menschen deswegen Einschränkungen ihres normalen Le- bens erleiden, nennt man das eine Posttraumatischen Belastungs- störung (PTBS). Etwa eine von 50 Personen in Europa leidet im Laufe ihres Lebens an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Das Risiko für Frauen ist hierbei deutlich höher, sie sind etwa dop- pelt so häufig betroffen wie Männer [2].

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Trauma und Ermüdung

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG:
Wie chronifizierte Alarmbereitschaft im System Energiereserven aufbraucht
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